Die Ausstellung von Gunter Sachs „ Die Kunst ist weiblich“ hat mich nun doch endlich einmal in das Museum der bildenden Künste gelockt.
Tagtäglich gehe ich an diesem beeindruckenden Gebäude vorbei. Der quaderförmige Wideraufbau des Museums soll schon den Leipziger und deren Besucher darauf hinweisen, dass dieser besondere Bau besondere Kunst beherbergt. Dennoch, trotz seiner modernen Wirkung; eine gläserne und Transparenz vortäuschende Fassade wirkt nach meiner Ansicht nicht in das liebevolle auf altgemachte Stadtzentrum Leipzigs.
Vielleicht ist dieser Kontrast zwischen alt und neu, modern und traditionell sogar gewollt. Vielleicht soll es ein Symbol für die Leipziger Weltoffenheit sein? Aber vielleicht hat sich auch nur ein Architekt an dem Möglichen ausprobiert? Auf jeden fall zieht es die Blicke der Vorbeikommenden auf sich und macht neugierig auf mehr.
Das Museum ist sogar in das Blaubuch aufgenommen worden, dass bedeutsame nationale Kultureinrichtungen in den neuen Bundesländern enthält. „Leuchttürme“ des nationalen Kulturerbes finden dort eine Erwähnung, so genannte die kulturelle Gedächtnisorte.
Kommt man abends nach Hause und der Weg führt wieder an diesem Museum vorbei, ist das gläserne Cafe, das wirklich transparent ist, ein Blickfang. Inmitten von Kunst im hell erleuchteten Dunkel der Stadt sitzen wenige Auserwählte für diesen Tag, die in den Genuss kommen an einem Buffet teilzunehmen oder sogar a la carte bedient werden.
Der Empfang in diesem Museum ist freundlich. Ohne weitere Nachfragen wird dem Besucher erklärt, wo er seine Jacken und Taschen einschließen, bzw. abgeben kann. Und wenn er es doch auf dem kurzen Weg zu den Schließfächern vergessen sollte, hilft das freundliche Personal dabei, die Erinnerung aufzufrischen. Der Chip für das Schließfach erhält man ohne zusätzliche Pfandgaben, was ich in der heutigen Gesellschaft als sehr überraschend empfand.
Mein Weg führte mich unter das Erdgeschoß, wo in riesigen Räumen die Ausstellung zu bewundern war. Gesammelte Zeitungsartikel empfingen den Besucher und färbten die noch neutrale Einstellung des Besuchers. (Museumspädagogisch hätte ich das vielleicht am Ende der Ausstellung platziert, wo der Besucher seine Erfahrung mit anderen Meinungen vergleichen kann. (meine pädagogische Ausbildung schlägt wohl durch ;))
Ein Heft, das ich mit der Eintrittskarte erhalten hatte gibt den Weg vor, den der Besucher beschreiten sollte. Daran halten muss man sich jedoch nicht zwingend, es entspricht eher einer Empfehlung.
Die Ausstellung selbst scheint zu polarisieren. So kenne ich Leute, die mitten in der Ausstellung abgebrochen haben, andere die davon schwärmen.
Ich selbst bin zu der Meinung gekommen, dass diese Ausstellung interessant ist, d.h. dem Titel „Die Kunst ist weiblich …“ würde ich nur dann zustimmen, wenn weiblich auf Nacktheit und leicht bekleidete Mädchen herunter reduziert wird. Es kommt vielmehr der Eindruck auf, dass man der Person Gunter Sachs eine Ausstellung finanziert hat. In einer kritischen Bemerkung heißt es sogar: „Die Ausstellung ist die Show eines Menschen“ (Quelle:)
Ich bin unter folgendem Blickwinkel in die Ausstellung gegangen: Was für verschiedene Lebensentwürfe kann diese Welt hervorbringen, in der wir leben? Somit habe ich die Ausstellung bis zum Ende verfolgt und wurde mit einem Videobeitrag über genau diese Frage verabschiedet.