Dienstag, 25. September 2007

Spiel der Identitäten

Schon seit längerer Zeit, suchte mich immer wenn ich bloggen wollte, ein Gefühl des Unbehagens heim, etwas das mir sagte „irgendetwas stimmt hier nicht“. Erst seit der Tagung in Bamberg zum Thema „Das neue Netz“ hörte ich die Stimme des Unbehagens deutlicher sprechen. Sie wies mich auf eine Veränderung im Umgang mit dem Internet und dessen Folgen hin. Marc Scheloske verdeutlichte, was schon länger unter der Oberfläche brodelte. Das Web hatte etwas mit mir getan. Auf einmal wusste ich nicht mehr, wer ich war. War ich Jana? War ich gophi? Bin ich beide? Wer bin ich überhaupt in dieser digitalen Welt? Die Grenzen diffundieren mehr denn je.

War ich doch ursprünglich mit der Idee ins Web gegangen, mich dort in einer virtuellen Identität als Forscher zu betätigen. „go-phi“ sollte das virtuelle Pendent, der Übergang in eine andere Welt symbolisieren.

Das Netz hat sich jedoch verändert, seine Möglichkeiten neu entdeckt und mit dieser Veränderung ist eine neue Dynamik hervorgekommen, die mein Verständnis von Realität und Virtualität wieder in Frage stellt. Die Virtualität des Webs drängt sich mehr denn je in das reale Leben. Es wird über reale Erlebnisse und Gefühle gebloggt, das reale Leben wird gedoodelt und der Google-Lifestile ist „in“.

Ich bin im Web nicht mehr nur gophi und kann mich auch nicht mehr länger hinter diesem Pseudonym verstecken. Das ist mir deutlicher denn je bewusst geworden.