Donnerstag, 27. September 2007

Wenn einer eine Reise macht ...

Die letzten Tage waren vielseitig hinsichtlich jeglicher Denkweise. Nicht nur, dass ich im "Zick –Zack" Kurs durch ganz Deutschland gefahren bin, sondern auch die Herausforderung an den Geist waren selten so vielseitig und komplex innerhalb weniger Tage.

Angefangen hatte die „Deutschlandreise“ mit der Tagung „Das neue Netz“ in Bamberg.
Immer wieder empfinde ich Zusammenkünfte dieser Art als große Anstrengung, die allerdings mit enormer Kreativitätsfreisetzung und Produktivität und jeder Menge neuer Erfahrungen und Gedanken einhergeht. Ideal war diesmal und da möchte ich an dieser Stelle der Organisatoren Jan Schmidt und Florian L. Mayer nochmals ein großes Kompliment aussprechen, die angenehme Atmosphäre. Mit Humor, Gelassenheit, aber dem Wunsch für ihre Gäste da zu sein, haben sie sich um jegliches Problemchen gekümmert und dabei viel Freiraum gelassen.

Fotos via Flickr
Beiträge vie Technorati (Tag "das neue netz")
Präsentation via Slideshow


Schnell ging es danach zurück nach Berlin. Radio 1 feierte seinen 10 jährigen Geburtstag und den einmaligen Auftritt des Hexenkessel Hoftheaters in der Biosphäre wollte ich keinesfalls verpassen.




Mit wenigen Stunden Schlaf saß ich auch schon wieder im Zug. Diesmal ging es nach Emden. Das Land wurde flacher und die Gemüter heiterer und ruhiger. Es ist diese Mentalität der Ostfriesen, die Fähigkeit über sich selbst Lachen zu können (bezeichnen sie die Sonnenstrahlen, die durch die Wolken brechen, doch selbst als Sonne, die auf Stelzen läuft und müssen über ihre Begriffe selbst schmunzeln)



und die Gelassenheit, die mich so sehr fasziniert. Durch meinen eigenen ortsansässigen Touristenführer habe ich dieses Land sehr intensiv mit seinem Charme erfahren und gelernt habe ich jede Menge … zum Bsp, dass Knut kein Eisbär sein muss ;), sondern es sich dabei auch um eine Vogelart handelt und viele viele komisch klingende Begriffe im ostfrisischen Platt

Als der Erholungseffekt einzusetzen drohte, zog mich das Landesinnere jedoch wieder weg. Der Weg führte jetzt nach Frankfurt. (Main *hust*) Ein Zufall führte mich an einen Platz, wo ich Bernd H. Ankenbrand kennen lernen durfte. Der Tablet PC hatte unser Gespräch eröffnet, indem wir uns als an „demselben Vorgängen Interessierte“ entlarvten. Beide interessieren wir uns für die Möglichkeiten des Webs und versuchen dieses als Instrument zu nutzen. Er, indem er zukünftige Entwicklungen mithilfe einer kollektiven Intelligenz ableitet und daraufhin die Plattform gexid mit entwickelte. Ich, da ich kollektive Wissensstrukturen untersuche.

In Frankfurt angekommen, empfing mich eine ungewohnte Hektik. Wahrscheinlich hatte mich die Ruhe Emdens mehr in den Bann gezogen, als ich zuzugeben bereit war. Andererseits habe ich selbst in Berlin noch keine solche Geschäftigkeit gepaart mit Hetze, so meine Wahrnehmung, vorgefunden. Als ich nach einer Stunde Suche mein Hotel letztendlich im Rotlichtmilieu fand (vielleicht 50 m davon entfernt), konnte ich mein Unbehagen nicht mehr verstecken. Alles nur für die Netzwerktagung in der zweiten Hälfte dieser Woche.