Die Welt da draußen ist schon eigenartig?
In meiner Studienzeit, als ich noch in Berlin wohnte, war ich schon Blogger. ( ja, im Nachhinein hört sich das immer doof an) Damals nannte ich es nur „Online-Tagebuch“. Es war gerade die Zeit des Trends, heute würde man wohl Hype dazu sagen, als diese Form der Tagebücher ihren vorübergehenden Höhepunkt unter dieser Bezeichnung erreichten. Viele Communities hatten deshalb auf den Profilen der User die Funktion ermöglicht, ob sie es nun Tagebuch nannten oder anders, ist egal ...
Ganz entrüstet, dass immer mehr diesem Trend folgten, beschloss ich damit aufzuhören oder diese Form der Öffentlichkeit nur noch ganz sporadisch nachzuholen. (nachzuvollziehen auf meiner HP www.gophi.de)
Allerdings jetzt, einige Jahre später muss ich wohl zugeben, dass ich an der falschen Stelle ausgestiegen war. Das „Tagebuch“, mittlerweile „Blogging“ genannt ist populärer als je zuvor. Und aufgrund dieser Popularität darf ich mich als Online-Forscher dem „Blogging“ wohl nicht mehr versagen .... was für ein Jammer ... wieder mal muss man einen Trend mitmachen, wenn man wenigstens ansatzweise mitreden will.
Schon damals fragte ich mich, welchen Sinn und Zweck Tagebücher im Internet haben sollten. Der eigentliche Inhalt vom Tagebuch sollte der Öffentlichkeit ja verborgen bleiben. Das online Stellen des Tagebuchs macht etwas ganz anderes. Ich versuchte mir den Sinn, mit der Beschreibung von „neckischen Features" mehr schlecht als recht herzuleiten. Heute ist der Sinn klarer und offensichtlich, es geht um Öffentlichkeit, darum an dieser Öffentlichkeit aktiv teilzunehmen und Öffentlichkeit selbst herzustellen.
Das Internet ermöglicht uns eine neue Form der Öffentlichkeit ... und deswegen bin ich wieder dabei ;), muss ich nur noch sowas, wie persönliches Öffentlichkeitsmanagment erlernen ...
Und ja, dem aufmerksamen Leser wird wohl aufgefallen sein, selbst die eigene Sprache des „Bloggens“ muss ich noch erlernen ... (mein Rechtschreibprogramm müsste dies wohl auch)